Mieterstrommodell

Hier kann nach Herzenslust abgeschweift werden.
Pit
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Mieterstrommodell

Beitrag von Pit »

Das hat jetzt gar nichts mit der DS zu tun.
Hat jemand zufällig Erfahrung mit dem Mieterstrommodell? Ich würde gerne eine PV Anlage auf einem vermieteten Reihenhaus installieren.
Sonnige Grüße,
Pit
Pit
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Re: Mieterstrommodell

Beitrag von Pit »

Hat sich erledigt.
Robert
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Re: Mieterstrommodell

Beitrag von Robert »

Hallo Pit,

nein, hat sich nicht erledigt, weil ich das gleiche Problem habe: Dreifamilienhaus, auf das Dach passen 3650 Wp. Gesamtstromverbrauch 5 - 6000 kWh p.a., mit aktuell 4 Zählern. Davon brauchen wir als Eigentümer im EG 1500, Heizung und Beleuchtung von Keller und Flur weitere 500, die beiden Mietparteien den Rest. Die Frage ist, ob es möglich und legal ist, einen gemeinsamen Stromanschluss zu beantragen, dort den Solarstrom einzuspeisen und über Unterzähler an die einzelnen Parteien zu verteilen. Kostenvorteil wäre allein schon der Wegfall von 3 Zählergrundgebühren. Dann könnte ich den Strommix für 10% unter dem dem Preis des Energieversorgers an die Mieter verkaufen. Genial oder Banane?

Grüsse,
Robert
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maldini
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Re: Mieterstrommodell

Beitrag von maldini »

Hallo Robert,
3650kwp sind nicht viel .. (8-10 Panels?)

Die Anlage kannst Du auf Deinen (geringen) Verbrauch nehmen - und den Flur/Keller als Pauschbetrag abrechnen?
Ohne Speicher (kannst) Du ehr nur ca. 50% (wenns gut läuft) des produzierten Strom nutzen - mit Speicher vielleicht 70-75%.

Die Sonne scheint ehr nicht wenn man das Licht anmacht.. 😀
Eine Waschmaschine/Geschirrspühler/Trockner im Betrieb ziehen gerne mal 2-2500Kw/h - das leistet deine potentielle Anlage nur wenige Stunden am Tag. Eine Süd/Ost bzw Süd/West Ausrichtung ist hilfreich um den Eigenverbrauch zu maximieren.
3650kwp ist zu wenig zum teilen.
Meine Meinung.

:happy-sunshine:
Grüße
Karl
Pit
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Re: Mieterstrommodell

Beitrag von Pit »

Hallo,
mein Problem hat sich folgendermaßen erledigt:
Bei dem vermieteten RH kann ich entweder die Volleinspeisung oder das Mietermodell wählen.
Bei der Volleinspeisung bekomme ich 13ct/kWh.
Beim Mietermodell verkaufe ich einen Teil des Stromes für 80%-90% des normalen Preises ( also für ca. 30ct/kWh) an den Mieter. Für die Einspeisung des Überschusses bekomme ich aber nur ca. 8ct/kWh.
Die Anlage hätte 5-6kWp und würde im Jahr ca. 5000kWh Strom produzieren. Wenn der Mieter die Hälfte seines Verbrauchs von mir kauft sind das nur ca. 1200kWh im Jahr. 3800kWh würden also eingespeist. Die Einnahme wäre 1200x0,30€ + 3800x0,08€ = 664€.
Bei Volleinspeisung erhalte ich 5000x0,13€ = 650€.
Dazu habe ich Aufwand für einen Vertrag mit dem Mieter, der ja den Strom nicht abnehmen muss. Ärger mit der Abrechnung. Wie das steuerlich ist, weiß ich nicht sicher. Bei der Volleinspeisung bin ich von der Umsatzsteuer und der Einkommensteuer befreit.
Also für mich wäre es die Volleinspeisung.

Hallo Karl,
du kannst nicht 50% des produzierten Stromes nutzen sonden ca. 50% deines Stromverbrauchs abdecken.

Hallo Robert,
hier im sonnigen Süden würdest du mit einer Leistung von 3,65kWp (geht da wirklich nicht mehr?) im Jahr ca. 3700 kWh Strom erzeugen.
Dein Eigenverbrauch ist wirklich sehr gering! Toll. Davon könntest du ohne Speicher etwa die Hälfte abdecken, also ca. 750kWh im Jahr.
Mit Speicher vielleicht 80%, also 450kWh mehr. Der Speicher mit ca. 4kWh kostet ca. 4000€, oder sind die wesentlich billiger geworden?
Die 450kWh würdest du also nicht für ca. 8ct einspeisen, sondern dir 38ct (wegen der schönen Zahl) sparen. Das sind also im Jahr 135€, die der Speicher bringt. Das heißt in 29,6a hat du die 4000€ wieder drin, wenn du und der Speicher so lange halten.

Meine Anlage auf einem Vierfamilienhaus, dessen EG ich bewohne, hat 9,9kWp und hat in 2022 10,4MWh erzeugt, von denen ich 1,24MWh selbst genutzt habe. Das waren 55% meines Verbrauchs. An meine Mieter verkaufe ich den Strom nicht.

Legal wäre dein Modell meiner Ansicht nach nicht. Du bräuchtest auch als Unterzähler Zweirchtungszähler um den Stromeinkauf vom Versorger richtig zu verteilen.

ich hatte mal bei Polarstern nachgefragt, ob die das Mieterstrommodell für mich managen würden Die Broschüre ist ganz interessant.
https://www.polarstern-energie.de/docum ... epaper.pdf

Sonnige Grüße,
Pit
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maldini
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Re: Mieterstrommodell

Beitrag von maldini »

Hallo Pit,

was Du schreibst deckt sich ja weitgehend mit dem was ich geschrieben habe.
Interessant ist für mich, dass Ihr im Süden über eurem errechneten KWp liegt - das ist für Euch ja sehr erfreulich! :happy-sunny:

Leider war meine Anlage im vergangenem Jahr im Juli und August defekt - sonst hätten sich die Verhältnisse positiver entwickelt - aber so habe ich in 2023 ungefähr genau soviel zugekauft wie eingespeist..
Aber dennoch mehr als 120% meines tatsächlichen jährlichen Verbrauchs produziert!
Wobei ich seit 5/2023 einen Smart EQ habe - der natürlich auch mit Strom aus der Steckdose betankt wird...

grüße
Karl
Pit
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Re: Mieterstrommodell

Beitrag von Pit »

https://pionierkraft.de/
Hallo Robert,
hier noch ein Anbieter, der mir von "Polarstern" genannt wurde. Ich hab mich noch nicht damit beschäftigt.

Das mit den Zweirichtungszählern war Blödsinn. Die Mieter produzieren ja nicht. Aber mir ist nicht klar, wie du messen willst, wie viel Solarstrom bzw. Netzstrom die Mieter bekommen.
Grüße,
Pit
Pit
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Re: Mieterstrommodell

Beitrag von Pit »

Hallo,
ich habe heute meine Stromabrechnung für 2023 von "Green Planet" bekommen und bin erschrocken.
Für meine 1380kWh habe ich einen Durchschnittspreis von 50,7ct/kWh bezahlt. Mit war nicht klar, dass sich die Strompreisbremse nur auf den Arbeitspreis bezieht.
Das Positive daran: Die PV-Anlage rentiert sich noch mehr!

Habt ihr einen Tipp für einen guten Öko-Tarif?
Viele Grüße,
Pit
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maldini
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Re: Mieterstrommodell

Beitrag von maldini »

Hallo Pit,

das ist viel zu viel!!
unter 30ct ist inzwischen kein Problem - die Bochumer Stadtwerke (bei denen ich bin) rufen 28 oder 29ct pro kW/h ab. (Auch Ökostom)

Ich hatte meinen Stromtarif - Öko - bei den Flensburger Stadtwerken, die wollten auch solche Beträge abrufen.
Ich habe mit denen etwas intensiver kommuniziert, weil mir ob der Preise der Kragen geplatzt war. Die wollten mir doch tatsächlich die (von uns) gegenfinanzierte Strompreisbremse - als Ihre "Wohltat" verkaufen - nach dem Motto "wird ja gar nicht so schlimm..."
Die FAZ hat in 2022 ein ganzes Jahr lang tagesaktuell den Deutschen Strommix als Info geboten. Sehr aufschlussreich und entlarvend. Da sind bei mir die Groschen Markstückweise gefallen. Aus meinen Steckdosen kam zu jeden Zeitpunkt ca. 30-55% Kohlestrom - unabhängig von meinem gebuchten, hochpreisigen Ökotarif.
Das hab ich mit den Flensburgern kommuniziert und von Ihnen sehr ertappte und verschwurbelte Antworten bekommen - man arbeite an einem abbildbaren Ökostommodell... (Meines Wissens wird Windstom im Norden aktuell deutlich unter 10ct pro kW/h produziert)
Nach diesen Informationen erschließt sich mir der Sinn solch hochpreisiger Ökostommodelle (für mich als Verbraucher!) absolut nicht mehr!
Wenn immer ca. 30-55% Kohlestom aus der Steckdose kommen, dann bitte Quick and dirty und nicht "grün und günstig".
Mir ist es darum ein besonderes Vergnügen, dass ich inzwischen 70-75% meines produzierten Stroms selber nutze - und meine Überproduktion ins Netz drücke...
Bei dem Anteil weiß ich wirklich wie hoch die CO² last ist und werde nicht verhoben....
:happy-sunny:

Grüße
Karl
Pit
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Re: Mieterstrommodell

Beitrag von Pit »

Hallo Karl,
es ist klar, dass wir kein extra Stromnetz für Ökostrom haben. Wichtig ist, dass irgendwo soviel sauberer Strom eingespeist wird, wie du entnimmst.
Grüße,
Pit
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