Nachfertigungen

Corbillards
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Nachfertigungen

Beitrag von Corbillards »

Eine kleine Frage in die Runde!
Aus gegebenen Anlass, möchte ich hier einmal meine Meinung kundtun.
Es geht mal wieder um das leidige Thema Nachfertigungen und die gesammelten Erfahrungen damit.
Manchmal ist es nur ein kleines Gummiformteil, wie zum Beispiel: Die kleinen Dichtwinkel unten an der C-Säule,
gekauft, probiert zu montieren und anschließend weggeschmissen. Ebenso die Unterlagen für die Kofferraumscharniere.
Dann kommen plötzlich neu gefertigte Federzylindermanschetten auf den Markt, die angeblich aus einem besseren
Material bestehen, als damals die Originalen. Leider hatten die ein ähnliches MHD wie ein Erdbeerjoghurt!
Auch habe ich mir einen Solex 34PBIC Nachbau gekauft. Der leider nach vielen Einstellversuchen, jetzt als Türstopper
dient.
Aber die arbeitsintensivste und auch teuerste Position waren die Pleuellager- sowie die Hauptlagerschalen, die nach einer
Motorrevision nur ca.7000 Km hielten.
Ich könnte diese Geschichte, über Stößelbecher Kugelbolzen, Öldruckschalter und Kabelschuhe noch endlos schreiben,
aber ich glaube jeder von Euch hat ähnliche Erfahrungen.
Was ich hiermit zum Ausdruck bringen möchte ist, dass ich sehr dankbar bin, dass es Leute gibt, die sich darum kümmern,
damit wir unsere Schätze am Laufen halten können. Nur, dann sollten die Ersatzteile auch bitte passgenau und wenigstens
annähernd so haltbar sein, wie die Originalen.
Ich glaube, dass niemanden gedient ist, möglichst billigen Nachbauschrott auf den Markt zu schmeißen! Denn der Preis eines
brauchbaren Ersatzteils, spielt (jedenfalls bei mir) bei einem solchen Hobby doch eher eine untergeordnete Rolle. Nicht
umsonst geben wir für NOS Teile auch gerne einmal das Doppelte, wenn nicht sogar das Dreifache eines Nachbaus aus.

Es Grüßt Georg Thiel
Mach es fertig, bevor es dich fertig macht!
Boßhammer
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Re: Nachfertigungen

Beitrag von Boßhammer »

Hallo Georg,
ich bin seid einigen Jahrzehnten mit einem Händler befreundet. Er erzählte mir nach meinem Gemecker über die schlechte Qualität und das ich doch gerne mehr bezahlen und dann meine Ruhe haben wolle, dass er das mehrere Male ausprobiert hätte und deutlich mehr als die Hälfte der Kunden lieber billig kaufen würden. Er bleibt dann auf den qualitativ besseren Teilen sitzen. Schau Dir die Kommentare auch hier im Forum an - es geht recht häufig nur um den Preis (nicht nur der Teile, der Werkstatt wird häufig auch nicht das gegönnt, was man selbst verdient).
Das zweite Problem ist die Unehrlichkeit: über Teile wird gemeckert, aber wenn sich herausstellt, das doch ein Fehler des Schraubers vorlag, kommt dazu nichts. Habe ich hier zumindest nicht so wirklich häufig gelesen.
Das ist dann der Teil, den wir zu der schlechten Qualität beitragen.
Grüße Ralph
priusb78
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Re: Nachfertigungen

Beitrag von priusb78 »

Schwieriges Thema! Ich habe gemischte Erfahrungen, teils gute Repro, z.B. Federzylindermanschetten, Kugelbolzen, teils schlechte, z.B. LHM-Rücklaufschlauch. Das größte Problem ist, dass die Qualität eines Reproteils beim Kauf nicht nachprüfbar ist. Das ist es bei Originalteilen oder Ersatzteilen von namhaften Herstellern, z.B. Bosch, ATE u.a., für uns auch nicht, aber meist steht der Name des Herstellers und seine Qualitätsprozesse für mind. ordentliche Qualität. Welcher Teilehändler kann sowas bieten?
Bleibt NOS, gutes gebrauchtes Teil oder "Lottospiel" mit Repros. Kann gut gehen, muss es aber nicht.
Ja, Ralph, eigene Fehler kommen auch noch dazu...
Gruß Thorsten
D Super 5, Bj. '74, brun-scarabée aus Italien
cbmalle
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Registriert: Fr 16. Okt 2009, 21:03

Re: Nachfertigungen

Beitrag von cbmalle »

Hallo zusammen,

Möchte hier auch mal meinen Senf dazu geben. Ich habe mit einigen Nachbauteilen schlechte Erfahrungen gemacht, seien es Gummiteile in Form von zerbröckelnden Anschlaggummis oder das leidige Thema Manschetten. Hinzu kommt aber teils auch eine recht lasche Auffassung von Qualität und Preis bei manch einem Händler. Ich habe bereits einige Dinge vor dem Einbau wieder zurückgeschickt, sie waren einfach zu schlecht: Türgriffe innen waren schon mit leichten Pickeln versehen, nach Aussage des Händlers aber für sein Qualitätsempfinden absolut ok...Pluspol an Batterie der qualitativ so gar nichts mit dem Original zu tun hatte...Frontscheibe mit einer deutlich anderen Wölbung als das Original, das ging ewig hin und her...eine restaurierte Tür an der ich mich dumm und dusselig gespachtelt habe um sie einigermaßen hinzubekommen, noch nicht mal die alte Dämmatte an der Innenseite ist vor dem Anschweißen des Rep.blechs entfernt worden...

Und billig empfinde ich die Preise absolut nicht, bin auch gerne bereit gutes Geld für gute Qualität zu bezahlen. Die neu gefertigte Tür eines bekannten Händlers war echt super und mein Lackierer hatte fast keine Arbeit damit. Ja, die ist recht teuer, aber eine „restaurierte“ Tür für mehr als die Hälfte kostet mich schlußendlich mehr Geld und Nerven...

Guten Rutsch
Chris
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