Kupplung Teller vs. Feder

[Thomas Held]

Hallo,

ist es von Vorteil, den alten Kupplungsmechanismus mit Schraubenfedern gegen den ab 72 mit Tellerfeder zu tauschen? (Dass man dafuer einen anderen Kupplungszylinder und eine andere Ausrueckgabel braucht, ist klar.) Vermutlich merkt man bei intakten Teilen und korrekter Justage keinen Unterschied, aber bei der Schraubenfeder-Variante des Kupplungsmechanismus scheint es mir mehr Fehlerquellen zu geben (Tarierung der Federn, Hoehenjustage der drei Finger).
Das kann wahrscheinlich nur jemand serioes beantworten, der regelmaessig an verschiedenen D-Modellen solche Arbeiten vornimmt (Frank, Ingo, Juergen?).
Gruss

[Til]

Hallo Thomas - da muss dann aber auch die Schwungsscheibe ausgetauscht werden? Dann hast Du wahrscheinlich zusaetzlich das Problem mit der OT gegen 6 Grad vor OT Kerbe - ich habe gerade meine Schraubenfedern Kupplung bei meiner 67 DS19A HA mit neuem Mechanismus und geschliffenem Schwungrad (und natuerlich Kupplungsscheibe) gemacht - Falk hat mir versichert, dass der Automat (im Austausch) richtig eingestellt ist - das habe ich dann in Ermangelung von Angaben zur richtigen Einstellung (siehe meinen disebezueglichen Beitrag vom letzten Jahr) so eingebaut und es funktionniert hervorragend - ich wuerde da nichts umbauen (warum?) - Til

[Cardano]

Die tellerfederkupplung wurde nichtt eingebaut weil sie welten
besser ist. Aber viel billieger in der massenproduktion.
Einfach einmal eine fingerkupplung und eine tellerfederkupplung
nebeneinander vergleichten. 2tere konnte einfach zusammengeschraubt
werden und fertig. Fachwissen und können brauchte dazu niemand.

[Jürgen]

Hallo Tom,

die Tellerfederdruckplatte ist bei hoher Beanspruchung robuster. Bei der Schraubenfederversion verlieren die Federn schneller ihre Spannung, wenn sie zu heiß werden.
Die Einspritzer hatten dir Tellerfederkupplung deshalb schon ab MJ 1970.

[aquablader]

Ein weiterer Grund für die Verbreitung der Tellerfeder waren auch die geringeren Betätigungskräfte.
Wenn damit dann auch noch eine Vereinfachung für den Service zu erreichen ist, umso besser.


VG Ingo

[MenrathU]

Bislang dachte ich immer, dass der Umstieg auf Tellerfederkupplung mit dem gewachsenen Drehmoment der Motoren zu tun hatte. Meine 2-l-DY3-Maschine hat eine Kupplung mit Schraubenfedern, die leistungsstärkeren DX mit 2,2 und 2,4 l dann die Tellerfeder.

[Cardano]

Der Druckaufwand direkt auf die kupplung ist immer etwa gleich.
Egal ob Telleferder oder Dreifinger. Selber getestet auf einer Presse
und mit Druckdose. Mit der Tellerfeder ist natürlich die Druckverteilung
etwas gleichmässiger als bei der Dreifinger. Aber ausschlaggebend
war meiner Ansicht nach schon primär die Produktionskostenfrage.
Wie ein Ingenieur einmal sagte: So gut wie nötig und so günstig wie
möglich, alles andere interessiert niemanden und bringt auch nichts".
Man baut ja ein Auto für heute (oder den Moment) und nicht für
Gebrauchtwagennutzer in 50 jahren.

[Doctor-D]

Dann muss es eher eine Drehmoment und Zeit/moderne Technik Frage sein.Die letzten billigen 2l Modelle hatten immer drei Finger, vielleicht manche späte 20er HA dann auch Membran.
Interessanterweise haben die 70 i.e. noch einen 22,5er Zylinder und dann alle später einen 24er Zylinder gehabt.
Die Zentrierstifte vergrössert.
Vielleicht mit dem Sm, denn der hat die gleiche Kupplung, kaum mehr Drehmoment als eine 23 i.e.
Ziemlich grosser Aufwand zum Ende hin.

[anieder]

Na ja.

Technische Vorteile hat die Tellerfeder ja schon.
Hohe Federkraft bei geringem Bauraum
Möglichkeit von nichtlinearen Federkennlinien
Hohe Lebensdauer

Wenn es dann noch konstruktiv einfacher und kostengünstiger ist, ist das ja nicht ehrenrührig.

Grüße

Andreas

Edit : das war wohl parallel zu Franks Kommentar und bezieht sich damit auf den davor.