Zylinderkopf locker...

Diskussionen rund um's Thema...
Robert
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Re: Zylinderkopf locker...

Beitrag von Robert »

Hallo Ingo,

danke für den Hinweis. Ich weiss zwar, dass sie sich drehen sollten, wusste aber nicht, dass das durch balligen Schliff erreicht wird und habe sie natürlich so eben gemacht, wie es eben ging. Für das Photo wäre ich auch dankbar.

Viele Grüsse,
Robert
'59 DS 19/'66 ID 19/'68 DS 21 Pallas/'71 SM in Arbeit/'84 Renault R4F6 in Arbeit/'96 Saab 900 CV/'98 BMW 1100 GS
Pit
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Re: Zylinderkopf locker...

Beitrag von Pit »

Hallo,
das mit den balligen Stößelbechern versteh ich nicht. Die liegen doch dann im Idealfall nur mittig mit einem Punkt auf. Warum sollten die sich drehen?
Oder ist die Nockenwelle dafür schief geschliffen? Das gibt es jedenfalls. Wie ist das bei der DS?
Grüße,
Pit
Pit
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Re: Zylinderkopf locker...

Beitrag von Pit »

Robert
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Re: Zylinderkopf locker...

Beitrag von Robert »

Hallo Pit, liebe Gemeinde,

ich habe auch ein wenig über die Sache nachgedacht und ein wenig gegoogelt. Auch hier https://italo-youngtimer.de/index.php?t ... notwendig/ wird das Thema diskutiert, am interessantesten finde ich dort post #3, nachdem "hat der Radius 3 Mittelpunkte". Bildlich vorstellen kann ich mir das nicht.
Hier mein aktueller Irrtumsstand (eine mir hier angemessen erscheinende Formulierung Luc Ciompis) : Voraussetzung: 1. Die Nocken sind in Längsrichtung des Motors gerade und nicht ihrerseits gerundet 2. Die Stösseltassen treffen aussermittig auf die Nocken - das ist aus der Längsschnittszeichnung des Motors in der Reparaturanleitung auch eingermassen deutlich zu sehen. Nun meine Überlegung analog zu Pit:
Fall 1: Trifft ein balliger Stössel (also "normal ballig", das mit den 3 Mittelpunkten lasse ich mal aussen vor) gerade auf die Nocke und ist die Balligkeit so, dass der höchste Punkt in der Mitte liegt, dann sehe ich keinen Drehimpuls vom Nocken auf den Stössel einwirken. Vielmehr bewirkt die geringe Kontaktfläche, dass sich der Stössel an der Kontaktfläche am stärksten abnutzt und die Balligkeit irgendwann verlorengeht.
Fall 2: Falls der Stössel dagegen plan ist, kann ich mir einen stetigen Drehimpuls vorstellen, da die Reibung des Nockens auf einer Seite immer etwas grösser ist.
Fall 3: Ist die Balligkeit dagegen aussermittig, gibt es einen Drehimpuls, der aber sofort zu einer fixen Postion des Stössels zur Nocke (höchster Punkt des Stössels in Drehrichtung vor der Nocke) führt.
Fall 4: Betrachtet man die Querschnittzeichnung, sieht man, dass die Stösselstangen nicht gerade aus den Stösseltassen herauskommen, sondern geneigt in einem Winkel von π mal Daumen 10°. Ist die Balligkeit des Stössels ausssermittig, die Bohrung/Lagerung der Stösselstange aber ebenfalls, nur zur anderen Seite versetzt, dann könnte ich mir durch die Wechsel der Belastung durchaus eine Drehbewegung vorstellen.
Soweit meine Überlegungen. Ergänzen möchte ich noch, dass zumindest bei meinen Stösseln in keinem Pall die pitting-Stellen mittig waren, sondern stets exzentrisch. Denkbare Ursache von pitting wäre dann nicht schlechtes Material, sondern, dass die Stösseltasse sich nicht dreht.
Und da kommt wieder das Thema Nachbauten ins Spiel. Diese wiesen seinerzeit schon nach ganz geringer Laufleistung pitting auf: http://www.dsclub.de/forum/viewtopic.ph ... 827#p60399. Wenn Fall 4 die Verhältnisse annähernd richtg beschreibt, wäre es dann nicht denkbar, dass die Nachbauten diese spezielle Geometrie nicht aufweisen, sondern "mittig ballig" oder sogar plan gearbeitet waren/sind?

Viele Grüsse,
Robert
'59 DS 19/'66 ID 19/'68 DS 21 Pallas/'71 SM in Arbeit/'84 Renault R4F6 in Arbeit/'96 Saab 900 CV/'98 BMW 1100 GS
Pit
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Re: Zylinderkopf locker...

Beitrag von Pit »

[attachment=0]PXL_20240330_073249965.jpg[/attachment
So stell ich mir das mit zwei Radien vor.

Bei den BMW Einzylinder Leuten wurde ein Radius von 750mm genannt. Das ergäbe bei einem Stößeldurchmesser von 23mm eine Höhe der Berges von 0,1mm.
Der Ölfilm dürfte natürlich nicht durchstoßen werden.
Grüße,
Pit
Dateianhänge
PXL_20240330_073249965.jpg
Eric
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Re: Zylinderkopf locker...

Beitrag von Eric »

Wenn man Nockenwellen wirklich grundsätzlich überarbeitet, dann werden die verschlissenen Nocken aufgeschweißt und auf Maß runter geschliffen etc. Das ist natürlich teurer (laut meinem Motoreninstandsetzer eher 200€/Nocken) und so werden offensichtlich unsere Nockenwellen im günstigsten Fall nur geglättet und wieder gehärtet.

Ciao
Eric

priusb78 hat geschrieben: Mi 27. Mär 2024, 18:37 Wie sollte es auch anders sein? Wo sollen heute noch Nockenwellen herkommen, die nicht schon mind. 1 Motorleben hinter sich haben?
Oder gibt es andere Möglichkeiten, Nockenwellen wieder aufzuarbeiten?

Gruß Thorsten
'70er DS 21 Pallas, Rouge de Grenade/schwarzes Dach, Leder naturell, DX2 MT

http://www.eric-online.de/franzosen/ds_start.html
priusb78
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Re: Zylinderkopf locker...

Beitrag von priusb78 »

Danke, Eric! An Auftragsscheißen o.ä. habe ich auch gedacht, aber nicht gewusst, ob das bei Nockenwellen geht.
Gruß Thorsten
D Super 5, Bj. '74, brun-scarabée aus Italien
Thomas Held
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Re: Zylinderkopf locker...

Beitrag von Thomas Held »

priusb78 hat geschrieben: Di 2. Apr 2024, 10:57 Auftragsscheißen
:lol:
Tom
Robert
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Re: Zylinderkopf locker...

Beitrag von Robert »

Imho ist das Schleifen der Nockenwelle (bis zu einer (von wem?) bestimmten Grenze völlig ok., auch ohne bestelltes Defäkieren. Aber ich würde noch mal gerne zurück zu den Stösselbechern. Ich habe jetzt in meinem Kfz-Technik-Berufsschullehrbuch aus den 50ern nachgeschaut, da steht auch nur drin, dass die Stösselbecher exzentrisch zu den Nocken angeordnet sein sollen, damit sie sich eben drehen, nichts von balligem Schliff (Fall 2, s.o.). Weiteres googeln hat auch nichts gebracht. Ist die Beschaffenheit der Stösselbecher wirklich so ein Mysterium?

Viele Grüsse.
Robert
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priusb78
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Re: Zylinderkopf locker...

Beitrag von priusb78 »

Thomas Held hat geschrieben: Mi 3. Apr 2024, 13:54
priusb78 hat geschrieben: Di 2. Apr 2024, 10:57 Auftragsscheißen
:lol:
Fast wäre ich geneigt, von Absicht zu reden! ;-)
Gruß Thorsten
D Super 5, Bj. '74, brun-scarabée aus Italien
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