Und wieder ein Update:
Ralf hat mich aktiv bei den Nachfertigungen gestern unterstützt (vielen Dank & Gruß an dieser Stelle) und man lernt nie aus: Gestern haben wir nämlich versucht, die silbernen Kappen in die Ur-DS einzubauen. Leider haben sie nicht gepasst. Die Metallhalterung oben drückt sie so weit zusammen, dass sie nicht mehr um die B-Säulenverkleidung passt. Wie kann das sein, wo die Repro doch 1:1 dem Original entspricht?
Eine genaue Recherche hat ergeben, dass die transparente Version der ersten Kappe (ab ´62) tatsächlich auch eine minimal andere Form hat, was man aber erst bei genauester Betrachtung bemerkt:
Links sehen wir ein Original der Ur-Ur Kappe, rechts das Original der transparenten Kappe (die als Muster für meine Nachfertigung diente) und in der Mitte die Repro. An den eingekreisten Bereichen wird deutlich, dass die Ur-Ur-Kappe etwas längere Aussparungen an den unteren Enden hat, als die transparente. Auch die Führungsstege sind unterschiedlich dick. Außerdem ist ihr Material an den Seiten dünner.
Diese minimalen Abweichungen reichen, dass die transparente, bzw. meine Repro erst ab Baujahr ´62 passen (wo man auf die transparente umgestellt hat).
Wir haben dann versucht, durch geschicktes Feilen auf der Innenseite die Nachfertigung passend zu machen. Haben wir zwar auch hinbekommen, aber das Material wird dann zu dünn, keine wirklich schöne Lösung.
Also: Eine Repro der „Ur-Ur“ Kappe muss her. Dafür habe ich jetzt ein nahezu neuwertiges Muster hier (in Anbetracht der Seltenheit wie sechs Richtige im Lotto)! Und mit diesem Muster ließen sich auch andere Erkenntnisse gewinnen.
Die Kappen wurden innen genau wie Scheinwerfer verspiegelt: Spiegelglatte Grundierung mit Metall bedampft. Das glänz wie Chrom! Aber es ist auch leider nicht gegen Oxidation und Abrieb geschützt, wie man auf dem Foto erkennen kann.
Und jetzt das spannende: Die Kappe hat auch außen diese schöne Verspiegelung, die stellenweise noch erhalten ist. Kann man auf dem Foto (Oberseite der Kappe) leider nicht so gut erkennen, aber: Bei den roten Pfeilen glänzt die Kappe wie Chrom. Nach außen hin sieht man dann die Abnutzungen / Alterungen, die sie silbergrau und matt erscheinen (grüner Pfeil) lassen, bis zum völligen Verschwinden, wo dann Schwarz-Hochglanz übrig bleibt.
Fazit: Nix mit Spraydosen-Silber, eine Art Metallbedampfung muss her, wenn man den neuwertigen Zustand anstrebt. Ich habe da auch schon eine Idee, wie ich das hinbekomme…
Schwarz glänzenden Kappen würde ich auch nicht trauen, denn die Silberschicht kann man mit Reinigungsmittel entfernen. Es muss also nur ein einziger Mensch in den letzten 60 Lebens-Jahren einer DS auf die Idee gekommen sein, die Kappen zu putzen, schon wars das mit Chromglanz (dafür bleibt aber schwarzer "Klavierlack" übrig).
Es ist schon echt spannend und auch überraschend, wie jedes kleine Teil seine eigene Geschichte erzählt und aufgrund des sich ständigen Prototypen Status der Ur-DSsen man jedes Detail regelrecht "erforschen" muss.
Gruß,
Ekki
